Institut für Architekturdokumentation
Das Institut für Architekturdokumentation der Schlesischen Bibliothek wurde im November 2018 gegründet. Es ist eine Erweiterung des Projekts „Schöpfer der schlesischen Architektur. Porträts“, die seit 2014 in der Schlesischen Bibliothek umgesetzt wird. Es ist auch ein Ergebnis der aktiven gesellschaftlichen Tätigkeit des Interdisziplinären Forschungsteams „Reflektoren“, das seit mehreren Jahren mit der Schlesischen Bibliothek zusammenarbeitet. Das Team besteht aus Architekten, Kunsthistorikern, Fotografen, Akademikern, Studenten sowie Forschern und Künstlern von außerhalb des akademischen Umfelds. Sie waren eine der ersten, die den Wert und die Schönheit der schlesischen „schlecht geborenen“ Architektur bemerkten und beschlossen, diese zu studieren, zu beschreiben, zu fördern und zu schützen.
Das Projekt wurde initiiert von Iga Herok-Turska (Schlesische Bibliothek) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ewa Chojecka, sowie den Wissenschaftlern der Fakultät für Architektur an der Schlesischen Technischen Universität und des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Schlesischen Universität, der Vereinigung Polnischer Architekten, der Schlesischen Regionalen Architektenkammer, der Technischen Universität in Katowice und des Architekturmuseums in Wrocław. Im Jahr 2019 wurde ein 9-köpfiger wissenschaftlicher Rat gegründet, der mit das Institut zusammenarbeitet und die Aktivitäten des Instituts mit seinem Wissen und seiner Erfahrung unterstützt.
Zielsetzung des Instituts für Architekturdokumentation
- Durchführung von Archiv- und Dokumentationsarbeiten und Digitalisierung von Materialien, die das architektonische Erbe Oberschlesiens und der Woiwodschaft Schlesien betreffen, sowie Durchführung von Maßnahmen zum Schutz der vom Verlust bedrohten Objekte.
- Schaffung einer Quellenbasis für gegenwärtige und zukünftige Forschungen zur Nachkriegsarchitektur und Biografien ihrer herausragenden Schöpfer.
- Durchführung von interdisziplinären Forschungs-, Bildungs- und Popularisierungsaktivitäten im Bereich des architektonischen Erbes von Oberschlesien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
- Ehrung der Doyens der schlesischen Architekten durch die Organisation von Benefizveranstaltungen.
- Integration von Künstlern, Forschern und Studenten rund um die Themen der Architektur der Region und das Problem des „neuen Erbes“ und dessen Schutz.
Vom Institut für Architekturdokumentation durchgeführte Projekte
- Archivierungs- und Dokumentationstätigkeiten
- Projektarchiv – Sammeln, Zusammenstellen, Digitalisieren und Zugänglichmachen von Sammlungen.
- Architektenatelier – eine Rekonstruktion einer Architektenwerkstatt aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert
- Neues Archiv – Beschaffung von neuem Quellenmaterial (Interviews, Filme, Fotomaterial).
- Wissenschafts- und Forschungsaktivitäten
- Die Publikationsreihe „Reflektory“ („Rampenlichter“) ist den Schöpfern der Nachkriegsarchitektur gewidmet. Der erste Band der Serie mit dem Titel „Reflektory. Interdyscyplinarne spojrzenie na dziedzictwo architektury Górnego Śląska drugiej połowy XX wieku (Ein interdisziplinärer Blick auf das architektonische Erbe Oberschlesiens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts)“ wurde 2017 veröffentlicht und erhielt den Preis des Ministers für Investitionen und Entwicklung (2019) für die Veröffentlichung in den Bereichen Architektur und Bauwesen, Planung und Raumordnung sowie Wohnungsbau.
- Förderungen und Forschungsprojekte: Teilnahme an einem polnisch-deutschen Forschungsprojekt zum architektonischen Erbe der Familie Ballestrem.
- „Architektoniczna Triada” („Architektonischer Dreiklang“) – zyklische Vorträge (ProfessorInnen, Studierende, Gäste) über die schlesische Architektur und ihre Schöpfer.
- Teilnahme an wissenschaftlichen Sitzungen und Konferenzen im In- und Ausland.
- Bildungs- und populärwissenschaftliche Aktivitäten
- Die Reihe „Twórcy Śląskiej Architektury. Portrety“ („Schöpfer der schlesischen Architektur. Porträts“ umfasst die Durchführung von Architekturausstellungen, die Herausgabe von Karten „Szlakiem Architekta” („Architektenweg“), die Erstellung von Katalogen und Filmnotationen „Portret architekta” („Architektenporträt“) sowie die Organisation von Benefizveranstaltungen für Architekten mit zahlreichen Verdiensten. Bisher gab es 4 Ausgaben des Projekts, die u. a. den folgenden Architekten gewidmet waren: Henryk Buszko (2014), Alexander Franta (2015), Jerzy Gottfried (2016) und Jurand Jarecki (2018). Weitere Ausgaben des Zyklus sind in Vorbereitung.
- „Złota 10 Architektury Miast Metropolii Śląskiej” („Das Gold der 10 Städtearchitekturen der Schlesischen Metropolis“) ist eine Reihe von Volksabstimmungen, Ausstellungen und Präsentationen, die eine Form der Förderung von Objekten der schlesischen Nachkriegsarchitektur darstellen.
- Architektonische und historische Open Air-Workshops – eine Rückbesinnung auf die Tradition des Freihandzeichnens, das die Domäne des Architektenberufs war. Es ist auch ein Weg, kleine Städte zu popularisieren, z. B. „Dębowiec – małe centrum świata Śląska Cieszyńskiego” („Dębowiec – ein kleines Zentrum der Welt des Teschener Schlesiens”).
- Ausstellungen und Vernissagen im In- und Ausland.
Institut für Architekturdokumentation der Schlesischen Bibliothek
ul. Francuska 12, 40-015 Katowice
tel.: (+48) 785 710 210
       (+48) 605 057 127 (Projektarchiv)
e-mail: ida@bs.katowice.pl
Montag-Freitag, 10-15 Uhr
Webseite des Institut für Architekturdokumentation: http://ida.bs.katowice.pl